Werde zum Snowboardbindungs-Profi mit RENTertainer
Wenn du mit beiden Beinen fest am Snowboard stehen und Piste, Park & Powder unsicher machen willst, solltest du die Ohren spitzen. Neben dem passenden Snowboard und Boots werden die dazugehörigen Snowboardbindungen nämlich häufig vernachlässigt. Dabei ist die richtige Snowboardbindung entscheidend für die Performance im Schnee! Sie ist, wie der Name schon sagt, das Verbindungsstück zwischen dir und dem Board.
Von ihr hängt ab, wie gut deine Bewegungen auf das Board übertragen werden und wie viel Spaß du letztendlich beim Shredden hast. Aus diesem Grund ist wichtig, dass du dich vorab mit folgenden Themen auseinandersetzt.
- Entspricht die Snowboardbindung meinem Können?
- Entspricht das Bindungssystem dem, was ich damit vorhabe?
- Wurde alles richtig eingestellt?
Wir schauen uns nachfolgend die gängigen Optionen für Softboots an. Solltest du Hardboots fahren, benötigst du auf jeden Fall eine dazugehörige Hartboot-Bindung. Die zuvor genannten Punkte und was du sonst noch über Snowboardbindungen wissen musst, haben die Board-Spezialisten unter den RENTertainern dir nachfolgend zusammengefasst.


So ist eine Snowboardbindung aufgebaut
Bevor wir richtig ins Thema einsteigen ein kleiner Exkurs. Nachfolgend haben wir eine Snowboardbindung mal in ihre Einzelteile zerlegt. Anhand dieser bekommst du einen guten Überblick über deren Funktionen:
- Baseplate oder Chassis: Der Rahmen ist das zentrale Element der Bindung und maßgeblich für die Kraftübertragung verantwortlich. Sie ist die einzige Komponente, die direkt mit dem Snowboard über die dafür vorgesehen Punkte verbunden ist. Über die Baseplate verstellst du auch deine Standbreite oder die Winkel deiner Auslage.
- Fußbett: Das Fußbett ist Teil der Baseplate. Häufig bestehen sie aus Schaumstoff, wodurch ein hoher Tragekomfort ermöglicht wird. Zudem sorgt die gepolsterte Sohle für Dämpfung bei Stößen und Landungen.
- Highback: Das ist der Teil der Bindung, der die Unterseite deiner Waden stützt. Je nach Material und Höhe ändert sich auch der Anwendungsbereich. Der Highback variiert in der Höhe, ist oft neigbar und somit ein entscheidender Faktor für die Kraftübertragung. Hohe Highbacks aus harten Materialien sorgen beispielsweise für einen geringen Flex und eine direkte Kraftübertragung, weshalb sie sich fürs Freeriden und harte Bedingungen eignen. Weiche und kurze Highbacks werden hingegen von Anfängern und Parkfahrern bevorzugt, da sie viel Bewegungsfreiheit bieten.
- Heelcup: Der Heelcup sitzt an der Ferse und verbindet Baseplate und Highback miteinander. Er sorgt dafür, dass der Fuß sicher in der Bindung bleibt und verleiht dem Highback zusätzlich Stabilität.
- Straps & Straps: Die klassischen Bindungen haben zwei Straps (Riemen) – einen an den Zehen (Toe Strap) und einen im Knöchelbereich (Ankle Strap). Entsprechend fixiert, garantieren sie optimalen Halt zum Heelcup und der Baseplate.
- Disc: Ein Teil der Baseplate ist die kleine Platte in der Mitte der Baseplate, die eben Disc genannt wird. In diese werden die Schrauben passgenau eingesetzt, die wiederum die Verbindung zum Board herstellen.
Diese Arten von Bindungen gibt es

Jetzt, wo wir uns die Bestandteile einer Snowboardbindung angeschaut haben, werfen wir einen Blick auf die Bindungsarten. Wichtig vorab: Hier gehts nicht nur nach Optik! Im Vordergrund sollte immer die Performance stehen. Überlege dir vorab, welchen Ansprüchen die Bindung gerecht werden muss. Entscheide anschließend, welcher Bindungstyp der richtige ist.
Grundsätzlich wird eingeteilt in:
- Strap-in-Bindungen: Diese klassische Bindungsart lässt sich anhand von Straps (meistens 2 Stück) öffnen und schließen. Steige dafür mit deinen Snowboard Boots einfach in die zuvor geöffnete Bindung und fixiere den Schuh mit den Riemen.
- Easy- oder Speed-Entry-Bindungen: Dank diesem Bindungs-System kkommst du besonders schnell und aus den Bindungen. Einfach Highback umklappen und über die Hinterseite ein- oder aussteigen, zurückklappen, fertig! Die Einstellungen der Straps kannst du praktischerweise einfach so belassen, wie sie sind. Auch ein normaler Einstieg ist mit einer Easy-Entry-Bindung möglich.
- Step-on-Bindungen (oder Step-in-Bindungen): Hierbei handelt es sich um die neueste Erfindung am Bindungsmarkt. Step-on-Bindungen haben keine Straps. Stattdessen „klickst“ du dich über Verbindungspunkte ein. Wichtig: Dazu brauchst du Step-on-Boots.
- Splitboard-Bindung: Es liegt noch gar nicht so weit zurück, als die ersten Splitboards die Gipfel erklommen. Eine entsprechende Splitboard-Bindung lässt sich auf dem Board verstellen, sodass du im Aufstieg auf dem zweiteiligen Board nach vorne ausgerichtet bist. Hinzu kommen Steighilfen für steiles Gelände sowie mehr Bewegungsfreiheit im Walk-Modus, indem der Winkel des Highbacks verändert werden kann. Für die Abfahrt wird dann alles wieder fixiert.
Tipp: Gehe beim Kauf der Bindung sicher, dass das System mit den Befestigungspunkten deines Snowboards kompatibel ist!
Wie finde ich den optimalen Flex?
Ein Begriff, der einen in der Wintersport-Welt immer wieder begegnet, ist der Flex. Dabei handelt es sich um einen nicht-genormten Wert, der die Flexibilität und den Härtegrad einer Bindung beziehungsweise des Materials, aus dem sie besteht, beschreibt. Je nach Flex weist eine Bindung unterschiedliche Eigenschaften auf. Diese wiederum bestimmen, für welchen Fahrstil die Bindung geeignet ist.
Die Einteilung hart – mittel – weich erfolgt auf einer Skala von 1 bis 10:
- Weich (1–4): verzeiht Fehler, ideal für Anfänger sowie zum Freestylen und Jibben, mehr Bewegungsspielraum
- Mittel (4–6): vielseitig einsetzbar, am besten geeignet für Fortgeschrittene und All-Mountain-Boarder
- Hart (6–10): gibt maximale Kontrolle, optimal beim Fahren mit hoher Geschwindigkeit und beim Freeriden, weniger Bewegungsspielraum für eine direktere Kraftübertragung zwischen Schuh, Bindung und Board
Obwohl der Flex nicht genormt ist, dient er doch als guter Indikator, um zumindest innerhalb des Sortiments einer Marke verschiedene Bindungen miteinander zu vergleichen.
Piste, Park, Powder: Welche Bindung für welchen Style?
Wie du zuvor gesehen hast, gibt es unterschiedliche Bindungs-Systeme und Aspekte, die über die Performance deiner Bindung entscheiden. Bleibt die Frage offen, welche Eigenschaften mit welchen Ansprüchen vereinbar sind. Du solltest dir vorab also Gedanken darüber machen,
- wie du dein Niveau einschätzt (Anfänger, Intermediate, Profi)
- wo du zukünftig unterwegs sein wirst (Park, Piste, Powder, von allem ein bisschen)
- wie dein Fahrstil ist (verspielt/trickreich, normal, aggressiv, hohes Tempo und immer auf der Kante)
Anhand dieser Fragen solltest du schon ein gutes Gefühl dafür bekommen, in welche Richtung es geht. Ein Anfänger wird beim Kauf einer extrem harten Bindung fürs Gelände wohl keinen Spaß haben. Schauen wir uns die Kategorien genauer an:
- Bindungen für Anfänger: Anfänger sind in Bindungen mit weichem Flex am sichersten unterwegs. Der Grund: Sie verzeihen Fehler besonders gut und bieten einen großen Bewegungsspielraum.
- All-Mountain-Bindungen: Heute Piste, morgen Park, übermorgen Off-Piste – wenn du ein Multitalent bist, entscheidest du dich für eine All-Mountain-Bindung. Mit einem mittleren Flex performst du in jeder Umgebung.
- Freeride-Bindungen: Freeriden ist deine Leidenschaft? Du willst direktes Feedback vom Board und jeder Turn soll so präzise wie möglich gesetzt werden? Dann gibt dir eine Freeride-Bindung mit hartem Flex die nötige Stabilität im Powder und im alpinen Gelände.
- Freestyle-Bindungen: Ein flexibler Highback und ein weicher Flex sorgen für viel Bewegungsfreiheit in der Bindung. Für Kicker und Tricks im Park und auf Rails solltest du zu einer entsprechende Freestyle-Bindung greifen, die dir sicheren Halt in Kombination mit viel Flexibilität bietet.
- Bindungen für Splitboards: Wenn Touren mit dem Splitboard dein Metier sind, benötigst du eine spezielle Splitboard-Bindung.Im Verbreitetsten ist wohl das Voilé-System, wobei es auch noch eigene Systeme anderer Marken gibt.
- Alpinbindungen: Für das Carven bei hohem Tempo ist eine Alpinbindung ideal. Sie ähnelt der Skibindung und zeichnet sich durch besten Kantengriff und optimale Kraftübertragung aus. Aber: Du benötigst dafür Hard Boots.

Passt jeder Schuh in jede Bindung?
Wer bereits einen Snowboard-Schuh besitzt, der nicht nur die richtige Größe, sondern auch den gewünschten Tragekomfort hat, will diesen nicht unbedingt tauschen, nur weil man sich eine neue Snowboardbindung zulegt. Glücklicherweise ist das nur selten der Fall. Grund dafür ist, dass die meisten Softboots mit dem Großteil aller Strap-in und Easy-Entry-Bindungen kompatibel sind – unabhängig der Marke.
Ein wenig komplizierter wird es allerdings bei den Step-on-Bindungen, mit denen Burton vor einiger Zeit den Markt aufgewirbelt hat. Um allerdings vom System zu profitieren, müssen Bindung und Schuh 100%ig zueinander passen. Denn im Gegensatz zur Easy- und Strap-in-Bindung gibt es keine Riemen, die deinen Softboot gegen die Bodenplatte und den Highback drücken. Bei der Step-on-Bindung erfolgt die Fixierung über drei Einrastpunkte: An der Ferse und links und rechts im Übergangsbereich zwischen Zehen und Mittelfuß. Etwaige Riemen fallen in diesem Fall weg.
Aber passen alle Snowboardbindungen auch auf alle Boards?
Im Grunde ist fast jedes Snowboard mit so gut wie jeder Bindung kompatibel, da die Bohrungen auf Board und Disc genormt sind.
Je nachdem, welches Board du fährst, hast du eines der folgenden Systeme zur Auswahl:
- 2x4-System
- 4x4-System
- EST, 3D Insert & Channel
Bei den ersten beiden Systemen beziehen sich die Werte auf die Abstände (in cm) zwischen den Befestigungspunkten. Mit deinen entsprechenden Discs des Snowboardschuhs kannst du dann die Bindung nach deinem Geschmack ausrichten.
Ein wenig komplizierter wird es bei den Snowboardbindungen vom Typ EST, 3D Insert und Channel. Hierbei handelt es sich um spezielle Systeme, wo nur eine entsprechende EST-Bindung auf ein Board mit den EST-Befestigungspunkten passt. Das gleiche gilt für die verbleibenden zwei Systeme. Nur weil die Befestigungen nicht untereinander kompatibel sind, heißt das aber nicht, dass sie nicht gut sind. Es bedeutet lediglich, dass die Bindungen ein spezielles Nutzungsprofil haben und dafür zurechtgeschnitten wurden.
Snowboardbindung einstellen: so geht’s weiter
Nachdem du jetzt alle Informationen zu deiner neuen Snowboardbindung zusammengetragen hast, muss das Ganze natürlich noch richtig eingestellt werden. Aber keine Sorge: Das ist kein Hexenwerk. Deine RENTertainer haben sich dem Thema „Snowboardbindungen einstellen“ angenommen und dir eine Anleitung bereitgestellt. Viel Spaß beim Schrauben.
Snowboard Zubehör: Das braucht man
Häufig hört es beim Board, den Bindungen und den Snowboard Schuhen nicht auf. Ein Thema, welches du stets berücksichtigen solltest, sind Protektoren, wozu neben dem Helm aber auch ein Lawinenrucksack oder ein Rückenprotektor zählen kann. Überlege dir vorab, welche Ausrüstung du für dein Abenteuer am Berg braucht. Wer mit dem Splitboard Powder Turns genießen will, sollte z. B. auch Stöcke dabeihaben und im besten Fall im oder am Rucksack genügend Platz für deren Befestigung berücksichtigen.